Dienstag, 27. November 2018

Die Vereindeutigung der Welt

Vor einiger Zeit empfahl mir ein kluger Freund dieses kleine Reclam Bändchen:

Die Vereindeutigung der Welt, von dem Autor Thomas Bauer.

Zitat (Amazon):
Was haben das Verschwinden von Apfelsorten, das Auftreten von Politikern in Talkshows, religiöser Fundamentalismus und der Kunst- und Musikmarkt miteinander gemeinsam? Überall wird Vielfalt reduziert, Unerwartetes und Unangepasstes zurückgedrängt. An die Stelle des eigentümlichen Inhalts rückt vermeintliche Authentizität: Nicht mehr das »was« zählt, sondern nur noch das »wie«. Thomas Bauer zeigt die Konsequenzen auf, sollten wir diesen fatalen Weg des Verlustes von Vielfalt weiter beschreiten.

Dieser Text schafft es, insbesondere mein Unbehagen an der Kunst- und Kulturpraxis, dass ich schon seit geraumer Zeit verspüre, in präzise Worte zu fassen. Der Tenor des Büchleins ist, dass sich in unserer Gesellschaft eine "Ambigiutätsintoleranz" ausgebreitet hat, die nach eindeutigen Urteilen und Lösungen verlangt, aber damit den Bedingungen des Lebens in unserer Gesellschaft nicht gerecht werden kann.

An dieser Stelle möchte ich es wärmstens weiterempfehlen. Insbesondere für Künstlerinnen und Künstler ist es eine wertvolle Anregung über die künstlerische Praxis im allgemeinen und der eigenen im besonderen nachzudenken.




Sonntag, 21. Oktober 2018

Jazz im Prinz Karl

Heute möchte ich einfach mal auf den grandiosen Verein Jazz im Prinz Karl aufmerksam machen. Was an dem so wunderbar ist? Die Organisatoren sind große Kenner des Jazz und bringen es fertig, immer wieder die Größen dieser Musik aus dem Aus- und Inland nach Tübingen zu engagieren.

„Jazz im Prinz Karl“ wurde im Januar 2018 bereits zum dritten Mal vom DownBeat Magazine wieder in die Liste der besten Jazzclubs der Welt aufgenommen! Die Konkurrenz befindet sich in Weltstädten wie Berlin, New York etc.

Dank des großen Engagements dieses Verein, konnte ich gestern wieder ein einmaliges, begeisterndes und bewegendes Konzert genießen:

das Joachim Kühn Trio


mit Joachim Kühn am Flügel, Daniel Humair am Schlagzeug und Bruno Chevillon am Bass. Die drei haben den Saal gerockt, nein gejazzt natürlich und sind so spielfreudig, einfallsreich und virtuos wie eh und je.

Für den Jahresbeitrag des JiPK von 120,- € kann man kostenlos sämtliche Konzerte besuchen. Als Paar kostet es noch weniger, 220,- €!

Meine eindeutige Empfehlung ;-

Freitag, 12. Oktober 2018

Neue Bilder

Ich möchte in meiner Malerei eine gewisse Unabgeschlossenheit beibehalten, die noch Möglichkeiten offen hält, die sich erst beim Betrachten vervollständigen. Ich möchte die Bilder in Bewegung halten, sozusagen einen Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft beschreiben.

"Letztes Treffen" nenne ich dieses Bild mit Stühlen. Wahrscheinlich gab es Diskussionen, Worte hängen noch im Raum. Ich vermute, es konnte noch keine Entscheidung getroffen werden, keine Einigung gefunden.


An dem nächsten hier, habe ich, seit dem letzten Stand, nicht mehr allzu viel gearbeitet, es hat noch keinen Titel. 


Und hier die Bilder, die sich aktuell in Arbeit befinden -


Das nächste hier ist eine Fortsetzung vom Post der vorigen Woche, vom 4. Oktober. Es entwickelt sich in die Richtige Richtung, ist aber noch nicht in einem Zustand, der mich überzeugt.




hier die Fortsetzung -






- und ebenfalls mit Fortsetzung -








Montag, 8. Oktober 2018

Banksy bei Sotheby's

Unter dem Titel:

Banksys Schredder-Streich wirft Fragen auf

findet sich gestern ein Artikel über die fragwürdige Aktion in der SZ. Banksy gilt als einer der politischen und gesellschaftskritischen Künstler schlechthin. Wenn man diesen Artikel liest, kommen große Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit auf. Irgendwann wird jeder korrumpiert??? Nichts Genaues weiß man nicht ...

https://www.sueddeutsche.de/kultur/auktion-bei-sothebys-banksys-schredder-streich-wirft-fragen-auf-1.4159530


Freitag, 5. Oktober 2018

Kassel baut Flüchtlingsdenkmal ab

Vor wenigen Tagen habe ich zugestimmt, die SZ für zwei Wochen kostenlos zu lesen. Ohne Zweifel eine der besten unabhängigen Tageszeitungen. Aber, will ich mich wirklich mit dem Chaos, der Ungerechtigkeit, dem Unverständnis, der Handlungsunfähig, bzw. -unwilligkeit der Regierung, mit der drohenden Gewalt in Deutschland und der Welt befassen?

Im Grunde will ich das nicht und komme in gewisser Hinsicht doch nicht darum herum. Es ist diese Welt in der ich leben muss, es gibt nur diese eine. Und ein wenig sollte ich schon wissen, was darin geschieht. Angesichts der Tatsache, dass ich so gut wie keinen Einfluss auf das Weltgeschehen habe, fühle ich Frustration und Ohnmacht. Was bleibt mir mehr, als zumindest in meiner direkten Umgebung das Beste zu geben? Wenigstens das.

Und auch die Kunst ist direkt betroffen von politischen Gegebenheiten. Heute ist im Kulturteil der Zeitung zu lesen, dass das Flüchtlingsdenkmal, eine Arbeit des nigerianisch-amerikanischen Künstlers Olu Oguibe zur Documenta 2014, auf der Grundlage einer Forderung seitens der AfD und nach einer Abstimmung im Parlament, unter Zustimmung eines SPD Bürgermeisters, abgerissen worden ist! Sogar die Spenden, die zum Ankauf dieser Skulptur gesammelt worden sind, werden zurückgegeben. Wie kann das sein?

Wieso knicken alle ein vor einer Partei, die so offensichtlich verfassungsfeindlich ist und daher gar nicht Teil der Regierung sein dürfte? Jedes Zugeständnis ist ein kleiner Triumph und stärkt diese rechte Gesinnung doch nur. Oder glaubt man immer noch, es sei besser sie zuzulassen, damit es nicht noch schlimmer wird und sich einbilden kann noch alles unter Kontrolle zu halten? Die Kontrolle wird durch Untätigkeit verloren, wir befinden uns in einem gefährlichen, schleichenden Prozess ...

Wer den Artikel lesen mag, hier ist der Link dazu:

Kassel baut Flüchtlingsdenkmal ab