Samstag, 15. Juli 2017

Uncreative Writing

Heute schon wieder! Das Thema, das ich vor wenigen Tagen in meinem Post "Vorbilder" angerissen habe, scheint tatsächlich ziemlich aktuell zu sein. Vorhin hörte ich zufällig im Deutschlandfunk Kultur, in der Sendung Breitband, ein Interview mit dem New Yorker Dichter und Literaturprofessor Kenneth Goldsmith 

unter dem Titel: Uncreative Writing, "Eine Hymne an das Plagiat und die Replikation"

Insofern für mich interessant, weil er meine Ansicht, die ich mit dem Satz "Kunst kommt von Kunst" so lapidar definiere, mit reflektierteren Gedanken erweitert. Seine Theorie beschränkt sich zwar auf das Schreiben - und ich finde es bei weitem nicht unkreativ, was er da tut oder lehrt - sie lässt sich aber auch locker auf jede andere Kunstform übertragen.

Letztlich geht es im Kern um den Geniebegriff, an den unsere Kultur doch immer noch so gerne glauben möchte, fast wie an ein religiöses, Mensch gewordenes Wunder. Wenn ich an das Geniale glauben kann, muss der Mensch, also auch ich, doch etwas Besonderes sein, oder?

Aber gerade heute, strömen dermaßen viele und oft ununterscheidbare Ideen und Gedanke auf jeden ein, dass diese Gedanken- und Ideenwelt wie eine große Energie in jedem gespeichert wird. Ich finde mich in vielen Dingen wieder und empfinde mich als Teil des Ganzen. Und ich finde das großartig! Was ich dann selbst damit anfange, was daraus entsteht beruht immer noch auf meinen eigens getroffenen Entscheidungen. Hoffe ich doch ;-)

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